Eine Übung für Unterwegs oder auf dem Trainingsplatz

 

Unterordnung

Teil 2 – Sitz aus dem Gehen/Arbeiten ohne Worte

 

Heute wollen wir uns erneut einer Übung aus dem Bereich der Unterordnung widmen. Grundsätzlich geht es jedoch gar nicht unbedingt darum, welche Übung wir machen. Das Schwergewicht soll in der „Arbeit ohne Worte“ liegen.

 

Wenn wir diese Art von Training durchführen, brauchen wir keine Leine. Wir bedienen uns einer anderen Art von Verbindung, nämlich absolute Konzentration. Der Hund merkt sofort, dass jetzt etwas total Wichtiges passiert und ist auch bereit, mit uns zu arbeiten. In der Hundeerziehung gilt grundsätzlich das Sprichwort: reden ist Silber, aber schweigen ist Gold!

Wir haben unserem Hund von klein auf beigebracht, was das Wort „SITZ“ bedeutet. Das ist auch gut so weil dieser Befehl in ganz vielen Situationen überaus wichtig ist. Unsere Hunde können demnach Worte lernen, was unser Körper zeigt, ist ihnen aber viel viel wichtiger. Machen Sie den Test. Sagen Sie Ihrem Hund „SITZ“ und bewegen Sie Ihren Körper so, als würden Sie gleich wegrennen (Oberköper nach vorne gebeugt). Der Hund wird sich nicht setzen, weil er die Diskrepanz zwischen dem was Sie sagen und was Sie ihm zeigen nicht versteht.

 

In der Unterordnung arbeiten wir also ganz gezielt nur mit unserem Körper und zeigen unserem Hund, was wir von ihm wollen. Versuchen Sie nun folgendes: gehen Sie mit Ihrem Hund ein Stück „bei Fuss“ ohne Leine. Dann bleiben Sie stehen und beugen Ihren Oberkörper ganz leicht nach hinten. Dies sagt Ihrem Hund, dass wir jetzt ganz sicher hier stehen bleiben und er sich entspannt hinsetzen kann. Vielleicht dauert es am Anfang eine Minute bis der Hund sich entscheidet sich hinzusetzen. Geben Sie ihm diese Zeit um zu verstehen, was sie von ihm wollen.  Wichtig ist dabei nur, dass sie NICHT mit ihm sprechen. Er lernt bei dieser Arbeit, vermehrt auf Ihre Köpersignale zu achten und diesen auch zu vertrauen. Wenn Sie diese Übung ein paar Mal gemacht haben, kann der Hund selbst Andeutungen Ihrer Köpersprache interpretieren und weiss, was Sie von ihm wollen.

 

Die Arbeit mit der Unterordnung ist wahnsinnig spannend und ebenso intensiv. Sie sollten dies – vor allem mit einem sehr jungen Hund – nicht übertreiben. Sie werden feststellen, dass diese Arbeit sowohl für Ihren Hund, als auch für Sie sehr anstrengend und fordernd ist. Trotzdem bin ich überzeugt, dass Ihnen diese Form der intensiven Zusammenarbeit mit Ihrem Hund ganz viel Spass machen wird.

 

Wie immer wünsche ich Ihnen ganz viel Spass und Freude am Training!